Hast du schon einmal von “Choice Boards” gehört?
Ich kenne das Konzept aus meiner Schulzeit selbst noch unter den Begriffen “Hausaufgabenmenü” oder “Lernmenü”.
Der Kerngedanke: Schüler können aus verschiedenen Aufgaben zu einem Thema selbst eine vorgegebene Anzahl von Aufgaben auswählen, die sie bearbeiten möchten (und diese Aufgaben müssen nicht unbedingt Hausaufgaben sein).
Der Vorteil: die Schüler sind motivierter, da sie die Aufgaben selbst auswählen können. Außerdem bieten Choice Boards die Möglichkeit, das Lernen zu personalisieren.
Doch schauen wir uns das Konzept des Choice Boards zunächst einmal genauer an.
Was ist ein Choice Board?
Ein Choice Board beinhaltet verschiedene Aufgaben, aus denen Schüler auswählen können, welche Aufgaben sie bearbeiten möchten.
Der Lehrer kann dabei die Schüler komplett frei wählen lassen oder bestimmte Vorgaben machen, z.B. es müssen mindestens 3 Aufgaben bearbeitet werden oder es muss mindestens eine Aufgabe aus jeder Kategorie bearbeitet werden oder es gibt eine Pflicht-Aufgabe, die alle machen müssen.
Choice Boards:
- lassen Schüler selbst entscheiden, welche Aufgaben sie bearbeiten möchten
- ermöglichen Differenzierung
- lassen sich mit verschiedenen Medien erstellen
- mit digitalen Tools angereichert ermöglichen sie neue Formen von Interaktivität und Kreativität
Die Aufgaben sollten zu einem bestimmten Themenbereich passen und nach Möglichkeit verschiedenen Lernstilen gerecht werden.
Warum sollte ich Choice Boards nutzen?
Mit Choice Boards können wir den Schülern flexible Lernpfade bieten, um bestimmte Lernziele zu erreichen. Jeder Schüler hat seine eigenen Stärken, Interessen und Vorlieben, was das Lernen betrifft. Und mit Choice Boards können wir genau diesen Unterschieden gerecht werden und so mehr Schüler erreichen.
Außerdem sind Choice Boards lernerzentriert. Die Schüler haben eine Wahl und können so ihren eigenen Lernweg gestalten.
Wie sehen Choice Boards aus?
Typische Choice Boards ähneln auf dem ersten Blick einer Bingokarte mit verschiedenen Quadraten (oder Rechtecken), in denen sich jeweils eine Aufgabe befindet.
Man kann aber auch kreativer werden und zum Beispiel ein Choice board im Stil einer Speisekarte oder einer Landkarte gestalten.
Wann sollte ich Choice Boards einsetzen?
Choice Boards sind sehr vielseitig einsetzbar:
- Choice Boards können in jeder Jahrgangsstufe eingesetzt werden
- Choice Boards eignen sich für jedes Fach
- Choice Boards können sowohl für kurze Aktivitäten als auch für größere Projekte genutzt werden
Digitale Choice Boards
Während bis vor einiger Zeit die meisten Choice Boards oder Lernmenüs fast ausschließlich im Papierformat erstellt wurden, findet man heutzutage auch immer mehr digitale Versionen.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
1. Papierloses Arbeiten möglich
Der erste Vorteil ist offensichtlich: digitale Choice Boards benötigen keine Berge von Kopien.
Das schont die Umwelt und die Schüler können ihr Choice Board nicht verlieren oder vergessen. Außerdem können die Schüler von jedem Gerät aus weiter an ihren Aufgaben arbeiten.
2. Man kann Links einfügen
Du kannst zu jeder Aufgabe Links zu weiteren Ressourcen oder Tools einfügen (z.B. Videos, Podcasts, Artikel, Online-Wörterbücher, Online Quiz, Web-Anwendungen, etc.).
Wenn du dein Choice Board mit PowerPoint oder Google Slides erstellst, kannst du auch zu Folien innerhalb des Dokuments verlinken. Links ermöglichten es den Schülern, schnell und einfach zu den verschiedenen Webseiten, Medien und Anwendungen zu navigieren.
3. Alles befindet sich in einer einzigen Datei
Wenn ich Choice boards mithilfe von PowerPoint erstelle, füge ich neben dem Choice Board mit den Aufgaben meist für jede Aufgabe noch mindestens eine weitere Folie ein, auf der die Schüler ihre Ergebnisse festhalten können.
So können die Schüler ihre erstellten Texte, Grafiken, Videos, Audio-Dateien, etc. direkt in die PowerPoint-Datei einfügen.
Wenn sie mit bestimmten Web-Anwendungen arbeiten oder ein Online-Quiz lösen sollen, können sie ganz einfach einen Screenshot von ihren Ergebnissen machen und ebenfalls in die PowerPoint-Datei einfügen.
Auch Links zu erstellten Lernprodukten können sie ohne Probleme hinzufügen.
So ist alles an einem Ort und nichts geht verloren.
Dies erleichtert Lehrern das Überprüfen bzw. die Bewertung der Ergebnisse ungemein, da keine unnötige Zeit mit Suchen verbracht werden muss.
4. Digitale Choice Boards sind anpassbar und wiederverwendbar
Digitale Choice Boards lassen sich ganz einfach wiederverwenden und anpassen.
Hast du einmal eine Vorlage erstellt, kannst du diese immer wieder verändern und mit neuen Aufgaben bestücken.
Du kannst ein Choice Board auch in verschiedenen Versionen erstellen, um z.B. schwächeren oder extrem starken Schülern gerecht zu werden.
5. Einfaches Bewerten und Feedback geben
Die Schüler können ihr fertig bearbeitetes Choice Board ganz einfach via einem Cloud-Dienst (z.B. One Drive, Dropbox oder Google Drive) hochladen oder dir auch per E-Mail schicken.
So hast du alle Schülerergebnisse digital an einem Ort gespeichert und kannst sie dir jederzeit ansehen, korrigieren und Feedback geben. Kein lästiges Einsammeln von losen Blättern mehr nötig.
6. Perfekt für Homeschooling geeignet
In Zeiten von Homeschooling eignet sich ein digitales Choice Board perfekt, um Schülern sinnvolle Aufgaben zur Verfügung zu stellen, die sie ganz einfach zu Hause bearbeiten können.
Alles, was sie dazu brauchen, ist ein Computer und PowerPoint (PowerPoint kann für Schüler kostenlos erworben werden) oder ein alternatives Programm.
Wie funktionieren digitale Choice Boards?
Ich erstelle meine digitalen Choice Boards meist in PowerPoint.
Der Vorteil: die meisten Schüler verfügen über PowerPoint und entsprechende Grundkenntnisse im Umgang mit diesem Programm.
Die Schüler erhalten das Choice Board entweder per E-Mail oder können es sich über einen Cloud-Dienst (z.B. OneDrive, Dropbox, GoogleDrive) herunterladen. Dann können sie die Aufgaben direkt in PowerPoint bearbeiten.
Die fertig bearbeitete Datei können sie dann wieder der Lehrkraft per E-Mail zuschicken oder über einen Cloud-Dienst hochladen.
Im folgenden Video seht ihr beispielhaft, wie ihr das Choice Board zum Thema “Reading Response – Fictional Texts” verwenden könntet.
Fazit
Digitale Choice Boards sind vielseitig einsetzbar, sorgen für Motivation bei den Schülern und erleichtern das “Einsammeln” und “Bewerten” von Schülerergebnissen ungemein.
Probiere es doch einfach selbst einmal aus.
Wenn du nicht die Zeit oder Lust hast, selbst eine Vorlage für dein digitales Choice Board zu basteln, wirf doch mal einen Blick auf meine Digitale Choice Board Vorlage für PowerPoint®.
Füge einfach deine Aufgaben (und evtl. weitere Ressourcen / Medien) hinzu und schon kann es losgehen.